Die "Waldklause" am Lindener Mühlberg ist weit über Gießens und Mittelhessens Grenzen hinaus bekannt – ihre Entstehungsgeschichte kennen aber nur die wenigsten ihrer zahlreichen Gäste und Fans.
Alles begann, als Edelgard und Otto Häuser 1965 im Leihgesterner Ortsteil Mühlberg (heute Stadt Linden) ihr Restaurant eröffneten. Die idyllische Lage direkt am Wald machte die Namenswahl leicht – die "Waldklause" war geboren. Nicht nur bei Ausflüglern und Erholungssuchenden sprach sich schnell herum, das es sich in dem heimeligen Lokal gut rasten ließ und schon bald wurde die Spezialität des Hauses eingeführt – der „Rostbraten“. Die saftigen Schweinerückensteaks wurden in den Anfangsjahren unter freiem Himmel auf einem Schwenkrost über offenem Buchenfeuer gegrillt. 1972 war die Gästezahl so stark gewachsen, das sich die Wirtsleute entschlossen die Gasträume auszubauen und einen Kamingrill zu installieren. Dieser Grill – heute das Wahrzeichen der Waldklause – sollte etwas Besonderes werden und so tüftelte und probierte Otto Häuser mit einem befreundeten Ingenieur wochenlang in dessen Werkstatt. Ihr Erfindergeist trug Früchte und nun wurden die Steaks vor den Augen der Gäste im Kaminzimmer zubereitet. Durch den ausgeklügelten Mechanismus horizontal um sich selbst rotierender Drehspieße, wurde aus dem Rostbraten der mittlerweile schon legendäre Spießbraten. Bis heute fasziniert der Anblick saftiger Fleischspezialitäten, die sich scheinbar schwerelos im Feuer bewegen und dabei butterzart garen. Neben dem Klassiker werden heute viele weitere Spezialitäten wie Filetspiess, Entrecôte, Schweinelende, Springbock, Lammhüfte und sogar Fisch vom offenen Feuer angeboten.
1982 folgte ein weiterer wichtiger Schritt in der Restaurantgeschichte – es wurde eine moderne Küche installiert und das Speisenangebot erheblich erweitert. Kurze Zeit später übernahm Michael Kehrer die Küche des Hauses und legte den Grundstein für das Konzept der heutigen Waldklause - als Spezialitätenrestaurant mit handwerklich fundierter, qualitativ hochwertiger Küche bei stimmigem Preis-Leistungsverhältniss. 1993 übernahm der Sohn des Hauses, Georg Häuser, den Betrieb und wird heute von seiner Partnerin Barbara Licht unterstützt. Der Bekanntheitsgrad der Waldklause wuchs immer weiter, die Gäste kamen nun auch von fern – und wollten nach einem genussvollen Grillabend nicht mehr die Heimreise antreten. So entstanden Übernachtungsmöglichkeiten in Form eines Ferienhauses direkt neben dem Restaurant so wie das von Otto Häuser betriebene "Gästehaus Häuser" in Leihgestern mit insgesamt rund 50 Betten.
Seit dem Jahr 2000 ist die Waldklause auch Ausbildungsbetrieb. Neben der Ausbildung eigener Lehrlinge ist das Restaurant auch als Kooperationsbetrieb für mehrere Bildungsträger tätig und gibt benachteiligten jungen Menschen die Chance zu einer fundierten Ausbildung. Georg Häuser betätigt sich zudem als Referent für gastronomische Qualifizierungsmaßnahmen und gibt Kochkurse.